Von der Idee bis zur Nutzung – der komplexe Weg des Pflanzenschutzes
Frühlingszeit heißt Neustart der Feldarbeit. Nachdem die Landwirte ihre Pflanzen bereits mit den ersten wichtigen Nährstoffgaben versorgt haben, geht es nun meist mit Pflanzenschutzmaßnahmen weiter. Doch wer denkt, dass hier „einfach so irgendwelches Gift gespritzt“ wird, der hat sich getäuscht. Zum integrierten Pflanzenschutz zählen nicht nur chemische Mittel, sondern u.a. auch die mechanische Unkrautbekämpfung durch die Bodenbearbeitung, der Einsatz von Hacken sowie der aufeinander abgestimmte Anbau verschiedener Pflanzenkulturen über einen mehrjährigen Zeitraum.
Wussten Sie, dass für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sowie zur Einhaltung europäischer Sicherheitsvorgaben vier verschiedene deutsche Behörden zuständig sind? Wer hätte dabei gedacht, dass vor dem Zulassungsantrag bereits durchschnittlich neun Jahre von der Entwicklung des Wirkstoffes bis zu langjährigen Feldversuchen und Tests zur zielgenauen Wirksamkeit benötigt werden. Nach dem Antrag vergehen dann in der Regel über zwei weitere Jahre, bis eine Entscheidung auf Grundlage diverser wissenschaftlicher Untersuchungen z. B. zur Umweltverträglichkeit sowie zur Sicherheit für Menschen und Tierwelt getroffen wird.
Die Untersuchungen zu den Auswirkungen und der Nachweisbarkeit von Pflanzenschutzmitteln haben sich in den letzten Jahren zu einer fast unvorstellbaren Exaktheit weiterentwickelt. So können Umweltchemiker heute mit der verwendeten Messtechnik ein Stück Würfelzucker im Bodensee nachweisen, wobei der Bodensee ein Volumen von 48 Billionen Litern aufweist. Mit Hilfe dieser modernen Messtechniken können also auch kleinste und unbedenkliche Mengen an Pflanzenschutzmittelrückständen in Produkten, wie Bier nachgewiesen werden. Wussten Sie, dass man täglich 1.000 Liter Bier trinken müsste, um eine bedenkliche Menge an Pflanzenschutzmitteln aufzunehmen?
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Quelle: Vgl. www.die-pflanzenschuetzer.de