Studie: Pflanzenschutzmittel unverzichtbar für die Welternährung
Ohne Pflanzenschutzmittel ist mit Ernteeinbußen beim Weizen von 19 % und bei Kartoffeln von 42 % zu rechnen, warnen Forscher.
(topagrar.de/AgE)
Ohne Pflanzenschutzmittel dürfte die weltweite Ernährungssicherung für voraussichtlich rund 11 Milliarden Menschen im Jahr 2100 gefährdet sein. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die Wissenschaftler der Abteilung Biotechnologie an der Universität Löwen im Auftrag des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments (EPRS) angefertigt haben.
Demnach ist bei einem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel mit Ernteeinbußen zu rechnen, die beispielsweise beim Weizen auf 19 % und bei Kartoffeln auf 42 % beziffert werden.
Derweil halten die Autoren der Studie den ökologischen Landbau zur Steigerung der Biodiversität nur eingeschränkt als Alternative geeignet. Auf globaler Ebene sei sogar mit einem Rückgang an Biodiversität zu rechnen, weil der Biolandbau ungefähr 25 % weniger produktiv sei als die konventionelle Landwirtschaft. Um 11 Milliarden Menschen zu ernähren, müsste nämlich zum Ausgleich mehr Land bewirtschaftet werden, und das gehe zu Lasten der Biodiversität.
Darüber hinaus sei die Wahrnehmung, dass die im Ökolandbau eingesetzten Pflanzenschutzmittel weniger giftig seien und zu weniger Rückständen führten, nicht immer zutreffend; hierfür fehlten mitunter noch wissenschaftliche Belege. Allerdings betonen die Löwener Wissenschaftler, dass der Pflanzenschutz nicht allein den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln umfasse, sondern auch Maßnahmen wie den Fruchtfolgewechsel, die Verwendung von resistenten Sorten und die Bodenpflege.
Zudem seien weitere Fortschritte bei der Verringerung der Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Mensch und Umwelt möglich. So ließen sich die Ausbringungsmengen zum Beispiel durch komplexe Warn- und Entscheidungshilfesysteme verringern. Darüber hinaus könne das Precision Farming einschließlich der Fernerkundung mit unbemannten Flugsystemen zu zielgerichteteren Anwendungen und damit ebenfalls zu einer Verringerung der Ausbringungsmengen führen.
Quelle: von Agra Europe (AgE) - www.topagrar.de
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