Neuer Vorstand im Bauernverband Bützow gewählt

Sabine Firnhaber
Der Bauernverband Bützow hat auf seiner Mitgliederversammlung am 24. März einen neuen Vorstand gewählt. Dabei wurde Armin Lüth als Vorsitzender des Gremiums im Amt bestätigt. Seine Stellvertreter sind künftig Dr. Kathrin Naumann und Silvio Griepentrog. Weiterhin gehören dem Vorstand an: Petra Köster, Sandra Pannwitt, Uwe Bohnsack, Harald Krey und Peter Prohl. In der Aussprache hatte der Vorstandsvorsitzende Armin Lüth zuvor die zahlreichen drängenden Probleme angesprochen, die der Branche massiv zusetzen. Neben den extrem gestiegenen Betriebskosten und den schwankenden Erzeugerpreisen seien die Mitglieder des Bauernverbandes Bützow vor allem von den Auswirkungen der neuen Düngelandesverordnung betroffen. „Der gesamte Bereich des Altkreises Bützow wurde als rotes Gebiet eingestuft“, berichtete Lüth. Ursächlich dafür sei unter anderem der Umgang des Landes mit Trinkwasserschutzgebieten, die das Land bereits bei Vorliegen einer einzigen auffälligen Messstelle komplett als rot einstufe und die überdurchschnittliche Größe des rund 1.500km² großen Wasserschutzgebietes Warnow. Das habe zur Folge, dass in diesem Fall, alle Mitglieder des Bauernverbandes Bützow von den Düngeeinschränkungen betroffen sind. „Es ist zu bezweifeln, dass die Nitratbelastung des gesamten Gebietes hinreichend mit Messwerten aus dem Grundwasser belegt werden kann“, kritisierte der Vorstandsvorsitzende, zumal es sich hier um Oberflächenwasser handelt. Kritisch sehe der Verband außerdem die vom Land angewandte N2/Ar-Methode in Grundwasserkörpern, deren Messstellen ansonsten weit unter dem Grenzwert von 50 mg/l liegen, mit der die bereits stattgefundene Denitrifikation im Boden bis zum Messpunkt geschätzt und hinzuaddiert wird. Das führe dazu, dass Gebiete in Grundwasserkörpern ungerechtfertigt als gefährdetes Gebiet ausgewiesen werden. „Natürlich wollen auch wir Landwirte sauberes Trinkwasser“, betonte Armin Lüth. „Doch es kann nicht sein, dass die Landwirtschaft unter Generalverdacht gestellt wird.“ Kritisch ging Sabine Firnhaber, Vizepräsidentin des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, mit der Landespolitik ins Gericht. Die Politiker des Agrarlandes MV hätte in ihren jüngsten agrarpolitischen Entscheidungen mehr für die Branche tun können, ohne dabei Klimakrise, Umweltschutz und Tierwohl aus den Augen zu verlieren. „In den Förderprogrammen der zweiten Säule vermissen wir Angebote für die Tierhalter im Land und bei der jüngsten Ausweisung der Roten Gebiete hat das Land mit der Denitrifikation eine durchaus umstrittene Methode zur Anwendung gebracht.“
Ansprechpartner Referat
Bild von Katrin Kauer
Katrin Kauer Geschäftsführerin