Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern beginnen mit der diesjährigen Ernte
Die Bauern hoffen in diesem Jahr vor allem auf ausreichend Sonnentage, um die Ernte trocken in die Lager bringen zu können
Wöpkendorf. Anlässlich der Ernte-Pressekonferenz in Wöpkendorf bei Dettmannsdorf am 20.07.2017 erklärt Bauernpräsident Detlef Kurreck: „In diesem Jahr erwarten wir eine gute Ernte bei Getreide und Raps. Auch die Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln, die im Herbst geerntet werden, versprechen gute Erträge. Aufgrund der Auswinterungsschäden und der Frühjahrstrockenheit kam es in der Erntesaison 2016 zu einer unterdurchschnittlich schlechten Ernte. Wir sind optimistisch, dass wir eine vergleichsweise gute Ernte mit 20 bis 30 % besseren Erträgen als im Vorjahr einfahren werden, die sich im langjährigen Mittel bewegt. Im Herbst 2016 mussten wir mit einem regional starken Auftreten von Blattläusen in den Winterrapsbeständen kämpfen.“ Durch den Schädlingsbefall kam es in einzelnen Regionen zu Schäden an den jungen Rapspflanzen. Die günstigen Wachstumsbedingungen im Spätherbst und im Frühjahr ermöglichten dann jedoch vielerorts eine gute Entwicklung des Winterrapses und des Wintergetreides.
„Die Getreidebestände im Land haben sich trotz der teilweise schwierigen Bedingungen zur Aussaat gut entwickelt. Aber die häufigen Niederschläge seit Ende Mai erschweren die diesjährige Ernte, verbreitet verursachen sie Lager - die Pflanzen liegen teilweise am Boden, was das Abreifen und Abtrocknen des Getreides erschwert und den Mähdrusch verkompliziert“, erklärt Kurreck. Die Nässe begünstigt auch das Auftreten von pilzlichen Schaderregern in den Mähdruschfrüchten. Frostige Nächte im April verursachten teilweise den Abwurf von Knospen im Raps sowie physiologische Blattveränderungen beim Getreide.
Bisher wurde die Ernte der Wintergerste in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder von teilweise starken Regenschauern unterbrochen. Auch ein Befahren der Ackerflächen wird dadurch erschwert. „Für die Ernte benötigen wir nun trockene und sonnige Witterungsbedingungen. Für den Mähdrusch müssen die Getreidekörner und das Stroh ausreichend trocken sein, um das Getreide mit einer entsprechend guten Qualität ernten und einlagern zu können“, betont Carl Conrad Waydelin, Geschäftsführer des gastgebenden Landwirtschaftsbetriebes der Wöpkendorfer Agrargesellschaft mbH.
Die Ernte ist für die meisten Landwirte die arbeitsintensivste Zeit des Jahres. Die Arbeit eines ganzen Jahres wird nun von den Feldern geholt. Den größten Einfluss auf eine reibungslose Ernte hat das Wetter. „Die Landwirte müssen jede trockene Minute nutzen. Wir bitten um Verständnis, wenn unsere Feldarbeiten bis in den Abend und am Wochenende stattfinden“, erklärt Bauernpräsident Kurreck. Gleichzeitig bittet er auch seine Berufskollegen, rücksichtsvoll mit den großen Erntemaschinen am Straßenverkehr teilzunehmen.