Landwirte im Schulterschluss

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Mehr als 3000 Landwirte und Spediteure haben am heutigen Montag von 6 bis 9 Uhr mit mehr als 1500 Traktoren und Lastkraftwagen landesweit die Auffahrten zu Autobahnen blockiert. Unter dem Motto „Zu viel ist zu viel“ forderten sie unter anderem die Steuerbegünstigung für den Agrardiesel beizubehalten. Zu den Aktionen an den Autobahnzufahrten hatten neben dem Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern auch „Land schafft Verbindung“ und der Landesverband des Verkehrsgewerbes Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen.
„Es ein großer Erfolg, dass heute so viele Landwirtinnen und Landwirte im Schulterschluss demonstriert und ihre Forderungen zum Ausdruck gebracht haben“, zieht Bauernpräsident Detlef Kurreck Bilanz. Die Aktion sei reibungslos und friedlich verlaufen. „Das ist auch ein Ergebnis der sehr guten Zusammenarbeit mit der Polizei. Sowohl die Gespräche im Vorfeld als auch die Begleitung vor Ort verliefen in einer offenen und sehr konstruktiven Form.“
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Agrarminister Dr. Till Backhaus nutzten an der Autobahnzufahrt Bad Doberan die Gelegenheit, mit Landwirten ins Gespräch zu kommen. „Wir sind dialogbereit“, versicherte Bauernpräsident Detlef Kurreck den beiden Landespolitikern. Dialogbereitschaft erwarte man jedoch auch von der Politik „Es kann nicht sein, dass Verbote erlassen werden, bevor praktikable Ausstiegsszenarien auf dem Tisch liegen“, sagte mit Blick auf die geplanten Streichungen beim Agrardiesel.
„Diese Maßnahme war nur der letzte Tropfen, der bei uns Landwirten das berühmte Fass zum Überlaufen gebracht hat.“ Seit Jahren seien Landwirte immer wieder mit neuen Auflagen, Maßnahmen und Gesetzen drangsaliert worden, die die Liquidität der Landwirtschaftsbetriebe bedrohen. „Wir Landwirte wollen erfolgreich wirtschaften. Dafür benötigen wir passende politische Rahmenbedingungen, für die wir entschlossen kämpfen.“
Für den 11. Januar plant der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern weitere Protestaktionen. Dann werden Traktoren-Konvois mehrere Lebensmittel-Logistikzentren in Mecklenburg-Vorpommern ansteuern.  „Wir Landwirte liefern die Grundstoffe für alle Produkte in den Lebensmittelregalen der großen Supermärkte. Sterben in Folge der aktuellen Agrarpolitik die Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland, könnte das bittere Folgen haben:  Lebensmittel müssen dann in größerem Umfang aus dem Ausland importiert werden. Deutsche Qualitätsstandards sind dann nur noch schwer zu gewährleisten“, so Bauernpräsident Kurreck. Für den 15. Januar ruft der Deutsche Bauernverband (DBV) zu einer Großdemo in Berlin auf. Hier wurde eine Veranstaltung für ca. 10 000 Menschen angemeldet. Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern unterstützt diese Veranstaltung. Landwirte aus dem ganzen Land sind aufgerufen, mit Traktoren nach Berlin zu fahren oder per Bahn oder Bus in die Hauptstadt zu kommen.                
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