„Jedes gerissene Tier ist eine Quittung für verfehlte Politik“

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Bauernverband fordert Gesetzesänderung zum Schutz der Tiere vor dem Wolf

 

Die Hinhaltetaktik in der Wolfspolitik muss endlich ein Ende haben, fordert Sabine Firnhaber, Vizepräsidentin des Bauernverbandes MV, anlässlich des diesjährigen Tages des Wolfes am 30. April. Mit der Sonderregelung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die nach Rissvorfällen einen schnelleren Abschuss von Wölfen ermöglichen sollte, habe es nach jahrelangem Leid endlich einen Lichtblick für die Tierhalter gegeben. Nach einer aktuellen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Niedersachsen habe sich dieser jedoch als Nebelkerze entpuppt.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass wieder keine rechtssichere Möglichkeit besteht, unsere Nutztiere vor dem Wolf zu schützen und die Tierhalter erneut das Nachsehen haben“, so Sabine Firnhaber. „Wir sind längst an dem Punkt, an dem wir nicht mehr warten können.“

Das neueste Urteil zeige: Trotz vieler Ankündigungen zum „Durchbruch beim Wolf“ sei kein einziger Schritt nach vorn gelungen, führt die Vizepräsidentin weiter aus. Sabine Firnhaber züchtet in Banzkow im Landkreis Ludwigslust-Parchim drei Schaf- und Ziegenrassen im Herdbuch, hält rund 80 Mutterschafe und mittlerweile vier Herdenschutzhunde zum Schutz vor dem Wolf.

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern massive Übergriffe – gerade jetzt in der Zeit, in der die Wolfsrudel ihre Welpen versorgen müssen“, schildert sie.

Dass gerade in diesem Zeitraum die Schäfer ihre Tiere nicht ausreichend schützen können, sei auch eine enorme psychische Belastung. Wenn das Bundesnaturschutzgesetz der neuen Regelung zur vereinfachten Wolfentnahme entgegenstehe, müsse das Gesetz geändert werden.

„Wir fordern eine Anpassung des Bundesnaturschutzgesetzes, damit der versprochene Schnellabschuss und die FFH-Richtlinie eins-zu-eins umgesetzt werden können“ so die Vizepräsidentin des Bauernverbandes MV. Die EU-Kommission habe im Vorfeld die schnelle Entnahme bereits als rechtskonform eingestuft.

Darüber hinaus müsse Deutschland von seiner starren Haltung abrücken und endlich die Anträge zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention unterstützen. „Der gute Erhaltungszustand des Wolfes ist längst erreicht. Auch aus Sicht des Naturschutzes und der Akzeptanz ist es überfällig, den Wolf wie jedes andere Wildtier auch zu regulieren.“ Mit ihrem Vorstoß habe Bundesumweltministerin Steffi Lemke signalisiert, dass der Bund das Problem erkannt hat. Jetzt müssten Taten folgen, die sich in konkreten Ergebnissen greifen lassen, so die Vizepräsidentin.

„Jedes gerissene Tier ist eine Quittung für verfehlte Politik.“

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