Herdenschutztag MV

Herden
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Vom Zaunbau bis zur Förderung:
Herdenschutztag bietet praktische Tipps für Tierhalter


Über die verschiedenen Möglichkeiten zum Herdenschutz können sich Schaf- und Ziegenhalter sowie weitere Interessierte am 26. November beim Herdenschutztag in Jessenitz informieren. Der Landesschaf- und Ziegenzuchtverband, der Bauernverband MV und die LMS Agrarberatung laden zu der Infoveranstaltung ein, die durch die Förderrichtlinie Wolf finanziell unterstützt wird. Die Teilnahme am Herdenschutztag ist kostenlos. Auch Hobbyhalter, Nebenerwerbslandwirte und Betriebe, die nicht in den Verbänden Mitglied sind, sind ausdrücklich willkommen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um verbindliche Anmeldung bis zum 18. November bei Hermann Laasch unter hlaasch@lms-beratung.de gebeten.


„In erster Linie geht es um die verschiedenen Möglichkeiten der Herdenschutzzäune“, erläutert Sophie Düsing-Kuithan, Geschäftsführerin des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes. Fachleute werden vor Ort Beispielzäune aufbauen und Material präsentieren, beispielsweise den Aufbau eines Sechs-Litzen-Zauns mit Wicklersystemen. Gezeigt werden auch technische Lösungen für typische Probleme. „Die großen Netze sind zum Beispiel sehr schwer zu händeln“, so Sophie Düsing-Kuithan. Ein Anbieter aus dem Land wird deshalb in Jessenitz zeigen, wie sich Auf- und Abbau mit einer Zaunwickelmaschine unterstützen lässt. Zweiter Schwerpunkt auf dem Herdenschutztag ist die Förderung von Herdenschutzzäunen und Maßnahmen zur Unterhaltung.

„Wir geben ganz praktische Anleitungen, wie Anträge gestellt werden können und was im Falle eines Wolfsübergriffes gemacht werden sollte.“


Derzeit gibt es in MV 16 Wolfsrudel, zwei Wolfspaare und drei Einzelwölfe, allein 2021 töteten oder verletzten diese 244 Weidetiere – die Tendenz ist seit Jahren steigend. Um die Tiere weiterhin auf der Weide halten zu können, müssen Hobbyhalter und Landwirte aktiven Herdenschutz betreiben. „Als Tierhalter ist es unsere Pflicht, unsere Tiere bestmöglich zu schützen“, macht Sabine Firnhaber, Vizepräsidentin des Bauernverbandes MV deutlich - auch wenn ein hundertprozentiger Schutz nicht erreicht werden könne.

„Wir müssen vermeiden, dass bei den Wölfen ein falscher Lerneffekt einsetzt. Das sind kluge Tiere. Und wenn sie erstmal abgespeichert haben, dass Schafe lecker und leicht zu erreichen sind, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie es immer wieder versuchen.“


Allerdings sei es sehr viel schwieriger, Wölfe auszusperren als Schafe einzusperren, wie Susanne Petersen, Vorsitzende des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes aus Erfahrung berichtet. 2019 hat der Wolf zum ersten Mal bei ihr in Qualitz Zuchtschafe gerissen. Seitdem betreibt sie erweiterten Herdenschutz, der über die bloße Ausbruchssicherheit weit hinausgeht. Viele Kilometer Herdenschutzzäune sind mittlerweile rund um ihre Herden errichtet. „Um Wölfe abzuhalten, braucht man einen sehr hohen Zaun mit Untergrabeschutz oder einen Elektrozaun, der sehr viel Spannung aufweisen muss“, beschreibt sie. Beim Herdenschutztag können sich die Teilnehmer über die praktische Umsetzung und über gängige Fallstricke beim Zaunbau informieren.

„Welches Stromgerät passt zu meiner Zaunlänge? Wie überprüfe ich die Erdung richtig? Und welches Zaunmaterial hat eine ausreichende Leitfähigkeit“, beschreibt Susanne Petersen weitere Fragen, auf die es bei der Infoveranstaltung in Jessenitz Antworten geben wird. „Wir richten uns dabei auch an Tierhalter, die keine Herdenschutzhunde einsetzen können oder möchten.“


Der Herdenschutztag in Jessenitz beginnt um 10 Uhr auf dem Gelände des Jessenitzer Aus- und Weiterbildung e.V. in Schlossstraße 2, 19249 Lübtheen, OT Jessenitz. Für Verpflegung vor Ort ist gesorgt. Die Veranstaltung endet gegen 16 Uhr.  

Ansprechpartner:
Sophie Düsing-Kuithan
Landesschaf- und Ziegenzuchtverband
Geschäftsführerin
Graf-Lippe-Straße 1
18059 Rostock
Tel. 0381 87713336
E-Mail: sduesing@lms-beratung.de

 

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Bettina Schipke Pressesprecherin
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Stefanie Lanin Pressesprecherin 0395 4309228