Gut Voigtshagen erhält WWF-Umweltpreis „Ostseelandwirt 2021“

WWF Ostseelandwirt des Jahres 2021
Foto: Claudi Nir/WWF

Axel Böttcher, Betriebsleiter vom Gut Groß Voigtshagen, ist Ostseelandwirt des Jahres 2021! Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern gratuliert herzlich zur Auszeichnung mit dem WWF-Umweltpreis. Mit dem Preis honoriert der WWF den Einsatz für den Schutz der Binnenmeere, die Minderung der Stickstoffbilanz, Gewässerrandstreifen und zahlreiche Maßnahmen, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen.


„Gut Groß Voigtshagen zeigt, dass auch ein konventioneller, auf hohe Erträge ausgerichteter Ackerbaubetrieb Maßnahmen für den besseren Schutz von Boden und Gewässern ergreifen kann. Das Team um Axel Böttcher nutzt digitale Präzisionstechnik ebenso wie vielfältige Kulturen und Fruchtfolgen, um die eigene Stickstoffbilanz zu mindern. Gewässerrandstreifen von 20 Metern entlang der Fließgewässer und in den Äckern belassene kleine Tümpel ergänzen diese Bemühungen“, sagt WWF-Agrarexperte Michael Berger.

Betriebsleiter Axel Böttcher arbeitet unter anderem auch mit Biomassenkarten, um den tatsächlichen Bedarf an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln möglichst genau zu bestimmen.


„Wir freuen uns über diese Auszeichnung. Es ist schön, dass der WWF uns als konventionellen Betrieb auszeichnet für unsere Bemühungen, Ökologie und Ökonomie erfolgreich zu verbinden. Wir sehen das auch als Auszeichnung für viele andere Betriebe, die sich gleichermaßen engagieren“, sagt. Axel Böttcher vom Gut Groß Voigtshagen.

Die sechsköpfige Jury aus Vertretern der Wissenschaft, der Bauernverbände Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, des Naturschutzes und der Landesbehörden würdigt dieses Engagement „in Richtung mehr Umweltschutz“, heißt es in der Begründung.
Seit 2018 nimmt Gut Groß Voigtshagen außerdem am Förderprogramm „Vielfältige Kulturen“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern teil. Es fördert den Anbau von jährlich mindestens fünf verschiedenen Hauptfruchtarten in Kombination mit dem Anbau von stickstoffbindenden Leguminosen wie Ackerbohne auf der Ackerfläche des Betriebes. Um Nährstoffe zu binden und den Humusaufbau zu erhöhen, setzt Axel Böttcher auch auf Zwischenfrüchte und sogenannte Sommerungen. Solche im Frühjahr ausgebrachten Kulturen wie Sommergerste wirken sich im Zusammenspiel mit Zwischenfrüchten positiv auf die Stickstoffbilanz aus.
Das Gut Groß Voigtshagen befindet sich nur etwa sieben Kilometer von der Ostsee entfernt. Der Betrieb liegt in einer für die Region typischen Endmoränenlandschaft. Erste Erwähnung fand der Betrieb als „Indagio Aduocati“ 1230 im Razeburger Zehntenregister. Seit 2001 ist Gut Groß Voigtshagen in Familienbesitz der Familie Graf von Nesselrode. Geleitet wird der Betrieb von Axel Böttcher, der ein Team von drei Festangestellten und bis zu acht Teilzeit- und Saisonhilfskräften koordiniert. Gemeinsam bewirtschaften sie rund 800 Hektar Acker- und Grünland und 300 Hektar Forst im konventionellen Anbau. Es werden Wintergerste, Winterraps, Winterweizen, Silomais, Ackerbohnen und Sommergerste angebaut. Bracheflächen nehmen 25 Hektar ein. Diese werden teils als Honigbrache, teils als Pufferstreifen entlang von Gewässern angelegt. Darüber hinaus baut Axel Böttcher zu Sommerungen, also Kulturen die im Frühjahr angebaut werden, Zwischenfrüchte an. Und es werden in größerem Umfang geeignete Flächen als „Bienenweide“ den Insekten zur Verfügung gestellt.
Die Umweltschutzorganisation WWF zeichnet Landwirtinnen und Landwirte im Einzugsgebiet der Ostsee aus, die den Austrag von Nährstoffen in die Gewässer mindern und damit zum Schutz dieses Binnenmeeres beitragen.  

 

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