Groß, größer, Landtechnik – Muss das sein?
Große Traktoren mit langen Anhängergespannen, riesige Reifen, die über den Asphalt donnern und noch größere Erntemaschinen, die langsam über die Straßen schleichen: Muss das denn sein? Früher sind die Landwirte doch auch mit ihren kleineren Maschinen zurechtgekommen…
Ja, das muss sein, denn die Technik der Bauern hat sich – wie die Technologien vieler Branchen - schon immer weiterentwickelt und zwar aus vielen Gründen. Ein entscheidender Aspekt, warum wir heute effiziente Agrarmaschinen benötigen, die eine sehr gute Tagesleistung aufweisen, ist die Anzahl an Beschäftigten in der Landwirtschaft. Während im Jahr 1900 noch mehr als 38 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft arbeiten mussten, sind es im Jahr 2020 nur noch 1,3% gewesen. Diese 1,3% tragen dabei eine enorme Verantwortung: denn sie sollen nicht nur sich selbst und ihre Familie, sondern die gesamte Bevölkerung – also 100% von uns mit qualitativen Nahrungsmitteln versorgen. Um diese Aufgabe während optimaler Witterungsbedingungen erledigen zu können, benötigen Landwirtinnen und Landwirte Maschinen, die in kürzester Zeit möglichst viel Fläche bedarfs- und fachgerecht, sowie ressourcen- und umweltschonend bearbeiten.
So stehen heutzutage beispielsweise Schneidwerke für Mähdrescher zur Getreideernte mit einer Schnittbreite von über 13 Metern zur Verfügung und es sind Füllmengen eines Mähdrescher-Korntanks von über 13.000 Litern möglich. So ein großer Mähdrescher, der von einem Landwirt/einer Landwirtin gefahren wird, kann also jeweils mit fast 10 Tonnen Getreide befüllt werden. Bei optimalem Erntewetter und guten Rahmenbedingungen kann diese Maschine an einem Tag beispielsweise um die 40 Hektar Weizen – also durchschnittlich 308.000 Kilogramm Weizen ernten. Diese Menge an geerntetem Brotgetreide kann über 4.000 Menschen für ein Jahr versorgen.
Im Vergleich dazu hatte ein 6-Fuß-Mähbinder (siehe Foto), wie er noch bis vor ca. 60 Jahren zum Einsatz kam, eine Tagesleistung von ca. 4 Hektar. Wobei hier die Pflanzen zunächst nur mechanisch abgeschnitten und zu Bündeln zusammengelegt wurden. Das Ausdreschen der Körner und das Aufbereiten des Strohs mussten in weiteren Arbeitsschritten erfolgen.
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