Evangelische Kirche und Landwirte in M-V im Dialog

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Naturverträgliche Wirtschafts- und Lebensweise im Mittelpunkt

„Klimaschutz in der Landwirtschaft im globalen Kontext“. Zu diesem Thema tauschten sich am Mittwoch (1. November) Landwirte und Kirchenvertreter bei der inzwischen vierten Begegnung von Vertretern des Sprengels Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche und des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern im vorpommerschen Siedenbollentin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) aus.
Gut 50 Vertreter von Kirche und Bauernverband waren der Einladung von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit und Bauernpräsident Detlef Kurreck gefolgt. Bei der Andacht in der Kirche von Siedenbollentin sprach Bischof Dr. Abromeit von der Schönheit der Schöpfung Gottes. Gott hat alles weise geordnet und der Mensch darf nicht so in Gottes Ordnung eingreifen, dass er dabei Gottes Schöpfung zerstört. Durch die „Abholzung ganzer Wälder, die Versauerung und Verschmutzung der Meere, Massentierhaltung und durch den vom Menschen verursachten Klimawandel hat der Mensch diese Grenze überschritten“. Deswegen, so der Greifswalder Bischof, brauchen wir „eine Wende, ein Umdenken zu einer dauerhaft naturverträglichen Wirtschafts- und Lebensweise, biblisch gesprochen: eine Umkehr“.
Dass beide, Landwirtschaft und Kirche, den Klimawandel und den Schutz der Umwelt als Herausforderung und Aufgabe ansehen, verdeutlichte der Impulsvortrag zum Thema „Klimaschutz in der Landwirtschaft im globalen Kontext“. „Die Landwirtschaft nimmt beim Klimaschutz eine besondere Rolle ein. Sie ist Hauptbetroffene des Klimawandels und trägt andererseits durch Bioenergie und den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zum Klimaschutz bei, ist also Teil der Lösung“, stellte Steffen Pingen, Leiter des Fachbereichs Umwelt und ländlicher Raum beim Deutschen Bauernverband dar.
Emissionen von Treibhausgasen ließen sich bei der Nahrungsmittelproduktion aufgrund natürlicher Prozesse „nicht grundsätzlich vermeiden, so auch bei dem von den Bauern erzeugten lebenswichtigen täglichen Brot“, so der Referent. Die Landwirtschaft verfolge daher im Klimaschutz die Strategie, „die Treibhausgasemissionen zu reduzieren durch eine weitere Verbesserung der Effizienz der Produktion. Auf diesem Weg konnten die Landwirte in Deutschland die Emissionen „seit 1990 um mehr als 15 Prozent reduzieren“, rechnete Steffen Pingen vor. Da Deutschland bezüglich des Klimas und der Böden ein Gunststandort für die Nahrungsmittelproduktion ist, sei es – „auch im Sinne der globalen Verantwortung und unter dem Gebot der Nächstenliebe - notwendig, die Produktionspotentiale in Deutschland zu nutzen“, stellte Umweltexperte Pingen klar.
Fazit der Landwirte und Kirchenvertreter: „Diese Begegnung zwischen Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Landwirtschaft ist fast schon Tradition. Eine Tradition, die wir auch gern in den kommenden Jahren weiterführen wollen“, sagte Bauernverbandspräsident Kurreck und ergänzte: „Dieser Austausch fördert und intensiviert das gegenseitige Verständnis und Miteinander zwischen der Kirche, der Landwirtschaft und der Öffentlichkeit. Das Treffen gibt uns die Möglichkeit, wichtige Themen für die Landwirtschaft und die Gesellschaft zu besprechen und gemeinsam mehr voneinander zu erfahren.
Und Bischof Dr. Abromeit äußerte: „Wir wollen den Austausch über konkrete Strategien und landwirtschaftliche Themen fortsetzen, aber auch Probleme diskutieren, die uns im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam betreffen. Dabei ist es für uns als Kirche zuerst wichtig zu hören, was die Bauern bewegt.“

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