Erstes Mahnfeuer in Mecklenburg-Vorpommern

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Tierschutz vor dem Wolf gefordert

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert gemeinsam mit dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern, dem Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern, dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern für Reiten, Fahren und Voltigieren, der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer Mecklenburg-Vorpommern, dem Rinderzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern, dem ökologischen Anbauverband BIOPARK e.V. und dem Landesverband der landwirtschaftlichen Wildtierhaltung Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die Politik dazu auf, den Schutz vor dem Wolf zu intensivieren.


Bei dem ersten Mahnfeuer des Bundeslandes in Steesow am 21.06.2017 präsentierte der Vizepräsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., Dr. Manfred Leberecht, das gemeinsame Positionspapier der Weidetierhalter M-V mit dem Titel „Tierschutz vor dem Wolf“. 

In diesem Papier verleihen die Vertreter der Weidetierhalter ihrer zunehmenden Sorge um das verstärkte Auftreten des Wolfes Ausdruck. „Der derzeitige nationale und internationale Schutzstatus des Wolfes wird hiermit nicht in Frage gestellt. Es muss jedoch verdeutlicht werden, dass die Präsenz des Wolfes nicht über das Sicherheitsbedürfnis von Mensch und Nutztieren gestellt werden darf“, betont Vizepräsident Dr. Leberecht während des Mahnfeuers. Weiterhin erklärt er: „Eine nachhaltige Akzeptanz des Wolfes kann nur durch eine stärkere Berücksichtigung der Interessen aller erreicht werden.“ Weidetiere auf der offenen norddeutschen Weidelandschaft wolfssicher zu schützen ist kaum möglich. Die angestrebte landwirtschaftliche Nutzungsform „Grünland“ als ökologisch wertvoller Bestandteil der Kulturlandschaft ist nur dann zukunftsfähig, wenn Rauhfutter verzehrende Nutztiere, wie z.B. Rinder und Schafe dort gehalten werden können, heißt es in der gemeinsamen Position der Verbände. Gefordert werden unter anderem eine Überarbeitung des Managementplan Wolfs und der Förderrichtlinie Wolf, finanziell abgesicherte und praxisnahe Präventionsmaßnahmen und ein angemessener Schadensausgleich, sobald die hohe Wahrscheinlichkeit des Wolfes als Verursacher gegeben ist. Die Politik wird dazu aufgerufen, einen „Akzeptanzkorridor“ sowie eine bundeseinheitliche Definition und Entnahmestrategie von „verhaltensauffälligen Problemwölfen“ festzulegen. Weitere wichtige Punkte sind die Schaffung von Rechtssicherheit für die Tierhalter und die Regelung von unkalkulierbaren Schäden, wie z.B. Folgeschäden durch Panikfluchten von Tierherden. 
Das Mahnfeuer wurde aufgrund der starken regionalen Betroffenheit grenzübergreifend vom Bauernverband Ludwigslust e. V., dem Bauernverband Parchim e. V. sowie dem brandenburgischen Bauernverband Prignitz e.V. organisiert, um auf die zunehmenden Probleme durch die Ausbreitung des Wolfes aufmerksam zu machen. Fast 300 Personen waren an diesem Abend in Steesow vor Ort, um die Forderungen der Landwirte und Weidetierhalte zu unterstützen.

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