Brandgefahr: Das sollten Sie als Landwirt wissen

Feldbrand
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Wegen der anhaltenden Hitze steigt die Gefahr von Waldbränden in Mecklenburg-Vorpommern weiter. Seit Dienstag gilt auch im Bereich der Leitforstämter Mirow und Jasnitz die höchste Gefahrenstufe. Alle Einsatzkräfte sind damit in erhöhter Alarmbereitschaft. Im Bereich Torgelow gilt die höchste Gefahrenstufe fünf bereits seit vergangener Woche. Auch im Nordosten des Landes ist die Waldbrandgefahr gestiegen. Im Bereich des Leitforstamtes Poggendorf gilt nun Stufe vier wie in den übrigen Landesteilen.

Nach der Waldbrandschutzverordnung MV gelten bei Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 verschärfte
Regelungen bei der Ernte von Getreide, Raps oder anderen Mähdruschfrüchten am Wald.
Auf Feldern mit einem Abstand von weniger als 50 Metern zum Waldrand ist unmittelbar nach dem
Anschnitt auf der dem Wald zugekehrten Fläche ein 6 Meter breiter Wundstreifen anzulegen. Dieser
Wundstreifen ist auch bei Lagerplätzen für Stroh oder andere brennbare landwirtschaftlichen Erzeugnissen
anzulegen, wenn der Abstand zum Wald weniger als 50 Meter beträgt.
Durch eine Bodenbearbeitung ist der Wundstreifen ist von jedem brennbaren Material freizuhalten.
Von der Forstbehörde können abweichende Festlegungen getroffen werden.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Bränden in der Landwirtschaft

Brände in der Landwirtschaft sind oftmals mit hohen Schadensummen verbunden; nicht selten steht gar die Existenz eines Hofes auf dem Spiel. Die mit 23 Prozent am häufigsten ermittelte Brandursache sind Defekte in der Elektro-Installation, gefolgt von Brandstiftung (15 %), Überhitzung (9 %) und feuergefährliche Tätigkeiten (5 %). Auch menschliches Fehlverhalten und die Selbstentzündung von Heu und Stroh stellen eine oft unterschätze Gefahr dar.
Fast überall ist die Brandlast hoch: Erntegüter und Stroh, Düngemittel und Kraftstoffe sind allgegenwärtig. Kommen dann, wie zuletzt im Sommer 2018, anhaltende Hitze und Trockenheit hinzu, genügt schon ein Funke beim Betrieb von Landmaschinen zum Auslösen eines Brandes.
Um Brände zu vermeiden bzw. diese in der Entstehungsphase erfolgreich zu bekämpfen, weist der bvbf Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe e.V. auf wichtige Maßnahmen hin, die jeder Landwirt beachten sollte:

  • Fahrzeuge, Geräte und Erntemaschinen regelmäßig entstauben und warten.
  • Heu und Stroh stets trocken lagern und regelmäßig kontrollieren, um eine Selbstzündung zu verhindern.
  • Feuergefährliche Arbeiten in Scheunen und Ställen unbedingt vermeiden.
  • Bei der Ausführung von Schleif-, Schweiß- und Reparatur-Arbeiten alle brennbaren Stoffe weiträumig entfernen und mindestens einen Feuerlöscher -vorzugsweise mit 6 kg des Löschmittels ABC-Pulver- in unmittelbarer Nähe bereithalten.
  • Traktoren, Mähdrescher und andere der erhöhten Brandgefahr ausgesetzte Landmaschinen ausnahmslos mit Feuerlöschern bestücken.
  •  In allen Wirtschafts- und Stallgebäuden sowie den Flucht- und Rettungswegen sind ebenfalls Feuerlöscher zu installieren. In größeren Gebäuden sind auch Wandhydranten zur ersten Brandbekämpfung nützlich, die mehr Löschwasser bieten.
  • Zudem sind die Mitarbeiter regelmäßig bezüglich des Arbeitsschutzes zu unterweisen. Dadurch werden die Beschäftigten in die Lage versetzt, sich bei der Arbeit und in Notsituationen sicherheitsgerecht zu verhalten. Neben Brandschutzmaßnahmen sind die Erste Hilfe und die Kenntnis über Fluchtwege und Notausgänge von besonderer Bedeutung.