Antwortbrief an ostdeutsche Bauernverbände zur AVV

Bauernverband kritisiert Messstellen
09.12.2020, Mecklenburg-Vorpommern, Warsow: Eine Grundwasser-Messstelle, die im Auftrag der Landesbehörden die Nitratwerte im Grundwasser messen soll. Der Bauernverband kritisiert die Aussagekraft der mehr als 350 Messstellen im Land, weil angeblich jede zweite von ihnen nicht repräsentative Ergebnisse liefert. Die Messergebnisse sind Grundlage für drohende Düngeverbote. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes ZB-Funkregio Ost +++ ZB-FUNKREGIO OST +++

Anfang des Jahres hatten sich die Präsidenten der ostdeutschen Landesbauernverbände mit einem Schreiben an die Bundesminister Lemke und Özdemir gewandt, um im Rahmen der anstehenden Änderungen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) zur Ausweisung der nitratbelasteten Gebiete nochmalig auf die Besonderheiten von Trockengebieten aufmerksam zu machen. In dem jetzt zugegangenen Antwortschreiben wird mitgeteilt, dass in der geänderten AVV aufgrund der Anforderungen der EU-Kommission auf die (Jülich-) Modellierung verzichtet wird, in der für Trockengebiete eine Sonderregelung enthalten ist. Ausgeführt wird weiter, dass die Länder bei der Binnendifferenzierung bis spätestens 2028 ein geostatistisches Verfahren anwenden müssen. Dieses Verfahren entspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft und ermöglicht den Ländern eine verursachergerechte und differenzierte Vorgehensweise. In der Übergangszeit können Länder, die bisher noch nicht über die notwendige Messstellendichte verfügen, ein alternatives Verfahren anwenden.

In dem Schreiben wird zudem erwähnt, dass eine verursachergerechte Bewertung auf einzelbetrieblicher Ebene wichtig ist. Diese kann perspektivisch in der Düngeverordnung verankert werden. Noch fehlt dazu laut dem Schreiben eine robuste Datenlage. Das Antwortschreiben finden Sie hier zum Download.

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Frank Schiffner