Agrarexperten diskutieren über agrarpolitische Entscheidungen

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Foto: Ove Arscholl

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. lud auch zu der 27. MeLa Landwirte und interessierte Besucher zum Landesbauerntag ein. Im Fokus der Veranstaltung stand die Fragestellung „Wie werden agrarpolitische Entscheidungen getroffen?“.

Zu Beginn des diesjährigen Bauerntages eröffnete Bauernverbandspräsident Detlef Kurreck die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die vergangenen Monate. Neben den verheerenden Witterungsbedingungen zur Ernte, der neuen Düngeverordnung, den Wolfsrissen oder der Milchkrise im vergangenen Jahr betonte der Bauernpräsident insbesondere die stetig wachsende Bürokratie. „Wir befinden uns in einer Bürokratiefalle.“ Kurreck erklärte, dass bisher immer wieder versucht wird, Fehler im System mit weiteren Regelungen und Vorschriften zu lösen. „Wir benötigen dringend eine Prüfung dieser Mechanismen, aber bisher sehe ich den politischen Handlungswillen dazu leider nicht.“

Auch die zukünftigen Konsequenzen der Neuen Düngeverordnung waren  ein Thema der Eröffnungsrede. In diesem Zusammenhang betonte der Bauernpräsident erneut, dass Mecklenburg-Vorpommern ein Vorzugsstandort ist, an dem weiterhin hochwertige Produkte produziert werden müssen. Dafür benötigen wir die entsprechenden Rahmenbedingungen, denn die Landwirtschaft im Land benötigt sowohl den Wochen- als auch den Weltmarkt“.

Besondere Ehre galt am heutigen Tag Prof. Dr. Fritz Tack. Professor Tack hat sein berufliches Leben dem Wohle der Landwirtschaft und der Entwicklung des Ländlichen Raumes gewidmet. Für sein Engagement und seine politische Arbeit für den Berufsstand unter anderem im Agrarausschuss des Landtages erhielt er als langjähriges Mitglied die Ehrennadel des Bauernverbandes M-V.

In einem Podiumsgespräch erläuterten Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Prof. Dr. Friedhelm Taube von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Dr. Peter Jahr, Mitglied des Europäischen Parlaments sowie Detlef Kurreck ihre Standpunkte zur aktuellen Agrarpolitik. So wurden unter anderem Entscheidungen zu Pflanzenschutzverboten, wie der Neonicotinoiden-Beize hinterfragt. Des Weiteren führten die Artenvielfalt im Ländlichen Raum und die Fruchtfolgen sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Ökologischen Vorrangflächen, aber auch der Strukturwandel der Landwirtschaft zu angeregten Diskussionen. 

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