Afrikanische Schweinepest erfordert strikte Schwarzwildbejagung und erhöhte Sicherungsmaßnahmen an Transitstrecken

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Mit Sorge reagiert der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Detlef Kurreck, auf die jüngsten Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (kurz ASP) im benachbarten Polen und Tschechien. Gleichzeitig fordert er, dass jetzt alles dafür unternommen werden muss, einen Seuchenausbruch zu verhindern. „Eine Vorbereitung der Behörden auf den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in unserem Land – und sei sie noch so umfassend – ist der zweite Schritt vor dem ersten und kann den schweinehaltenden Betrieben in keinster Weise ihre Angst vor der Existenzvernichtung nehmen“, erklärt Bauernpräsident Kurreck. Eine ausreichende Bestandsreduzierung des Schwarzwildes in Mecklenburg-Vorpommern findet bislang de facto nicht statt – obwohl dieser seit Jahren zu hoch ist. „Ich appelliere an die Jäger in unserem Land, den Jagddruck zu erhöhen. Gleichzeitig sollten meine Berufskollegen gerade angesichts der bevorstehenden Maisernte verstärkt mit den Jägern Erntejagden vereinbaren und schon im Vorfeld bessere Bejagungsmöglichkeiten schaffen, beispielsweise durch Bejagungsschneisen.“ Klar ist aber auch, dass jagdliche Maßnahmen allein nicht ausreichen können - Drückjagdverbote und Bejagungsbeschränkungen in Schutzgebieten beispielsweise sollten dringend ausgesetzt werden. Die Vereinbarung gemeinsamer Drückjagdtermine benachbarter Jagdbezirke in den Wintermonaten sollte verpflichtend eingeführt werden, soweit dies nicht freiwillig möglich erscheint. Weitere Maßnahmen, wie die gebührenfreie Trichinenuntersuchung bei Frischlingen, sind denkbar und sollten zügig umgesetzt werden.

Das Friedrich-Löffler-Institut bewertet das Risiko einer Einschleppung von ASP nach Deutschland insbesondere durch das achtlose Entsorgen kontaminierter Speiseabfälle als hoch. Hier muss an den von osteuropäischen Lkw viel befahrenen Straßen deutlicher darauf verwiesen werden, dass insbesondere Wurstreste ausschließlich in festen, für Wildtiere unzugänglichen Abfallbehältern entsorgt werden dürfen. Der ASP-Erreger ist äußerst widerstandsfähig. Er kann Wochen bis Monate in Fleisch und Fleischwaren sowie in Schlachtabfällen überleben. Eine Bekämpfung von ASP im Wildschweinebestand ist sehr schwer möglich. Die bei einem Seuchenausbruch einzuhaltenden umfassenden und großräumigen Handelsbeschränkungen in den betroffenen Gebieten würden zu großen wirtschaftlichen Verlusten der heimischen schweinehaltenden Betriebe führen. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht.

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