30 Jahre Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern

kurreck

Wirtschaftlich gesunde Betriebe sind oberstes Ziel


Mit einem festlichen Bauerntag begeht der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern am heutigen Montag, dem 25. Oktober, das 30-jährige Jubiläum der Interessenvertretung der Landwirtinnen und Landwirte.

„Drei Dekaden voller Herausforderungen liegen hinter uns – jede einzelne haben wir bewältigt, viele politische Prozesse begleitet und wirklich etwas geschafft. Darauf können wir stolz sein!“, sagte Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes MV. Mit dem Blick auf die Zukunft machte er klar: „Wir sind präsent, wir sind stark und fest entschlossen auch die nächsten 30 Jahre für die Belange der Landwirtinnen und Landwirte in diesem Land einzutreten.“


Sowohl in der Vergangenheit als auch in den kommenden Jahren stehe dabei das Ziel der Wirtschaftlichkeit im Fokus. Nur ökonomisch gesunde Betriebe könnten die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln in hoher Qualität leisten.

„Nur wenn sich die Arbeit am Ende rechnet, können wir die gestiegenen Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl und Nachhaltigkeit auch erfüllen“, verdeutlichte der Präsident. „Die Landwirte sind bereit und fähig, die Probleme der Zukunft anzugehen. Sie haben das Wissen, die Fähigkeiten, den Mut und die Durchsetzungsstärke – was sie aber brauchen, sind gesellschaftliche Rahmenbedingungen, in denen sie diese Kraft auch nutzen können.“


Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern sei als ernsthafter Partner der Politik und Öffentlichkeit etabliert. Auch künftig werde er seine Stimme erheben und sein Fachwissen einbringen. „Wir wissen, dass wir alleine keine Gesetze schreiben. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf Landes- und Bundesebene konstruktiv beteiligen“, erklärte Dr. Martin Piehl, Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes MV. Das große Ziel der Einkommenssicherung für die Bauernfamilien vereine dabei alle Betriebsgrößen, alle Rechts- und Eigentumsformen und alle Produktionsrichtungen und Erzeugnisse – vom Salat über Kartoffel bis zu Mais, Raps und Weizen, von der Mutterkuh über Hecht bis zu Huhn, Schwein und Schaf.

„Was uns zusammenhält, ist die Einheit der Vielfalt“, bringt es Detlef Kurreck auf den Punkt.


Um künftig noch mehr für Umwelt- und Klimaschutz zu leisten, müssten endlich praxistaugliche Maßnahmen gemeinsam mit den Landwirten entwickelt werden, erläuterte der Präsident eine der aktuellen Forderungen des Bauernverbandes. „Wir arbeiten mit der Natur und dem Wetter, nicht nach Parteibeschlüssen.“ Das zeige sich auch im immer noch anhaltenden Konflikt um die novellierte Düngeverordnung. „Ein Düngerecht muss sich am Düngebedarf der Kulturen orientieren und in der Praxis umsetzbar sein“, erklärte Dr. Martin Piehl eine weitere Kernforderung des Bauernverbandes MV.


Zwischen absurd niedrigen Preisen, überbordender Bürokratie, neuen gesetzlichen Grundlagen und der Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest würden insbesondere die Schweinehalter momentan schier zerrieben, machte Detlef Kurreck die Brisanz der Lage klar. „Wir erwarten von der Politik jetzt schnelle und klare Handlungen, damit unsere Betriebe in den nächsten Wochen nicht ausbluten.“ Auch die Bedrohung der Weidetiere durch den Wolf verlange Aktion. „Wir fordern, dass die Politik den Mut hat, verträgliche Zielbestände festzulegen – bevor die Situation unerträglich wird.“


Zum 30-jährigen Jubiläum des Bauernverbandes MV würdigte der Präsident die herausragenden Leistungen der Landwirte. „Wir sorgen dafür, dass gute Lebensmittel auf dem Tisch stehen. Wir pflegen und hegen die Landschaft und die Wildtiere, sorgen dafür, dass es den Nutztieren gut geht, engagieren uns in den Dörfern und Gemeinden und erfüllen den ländlichen Raum mit Leben“, sagte Detlef Kurreck. All das mache letztlich auch die berufsständische Interessenvertretung aus:

„Der Bauernverband – das ist nicht irgendein abstraktes, abgehobenes Gremium, sondern jeder einzelne Landwirt, der sich für die Branche und die Kollegen stark macht.“

 


 

Auszeichnung der Ehrennadelträger


Im Rahmen des Bauerntages wurden Gerd Rupnow und Karsten Trunk mit der Ehrennadel des Bauernverbandes ausgezeichnet.
Gerd Rupnow war langjähriger Vorsitzender des Bauernverbandes Ostvorpommern, des Präsidiums und des Vorstandes des Landesbauernverbandes. Mit seiner ruhigen und ausgleichenden Art gelang es ihm, den Regionalverband auch unter schwierigen Bedingungen auf Kurs zu halten, hieß es in der Laudatio. Der passionierte Ackerbauer und Energiewirt bereicherte den Verband mit seinem breit aufgestellten Fachwissen. Geboren in Anklam, absolvierte er eine Ausbildung zum Agrotechniker/Mechanisator in Göhrke und schloss anschließend das Studium an der Fachschule Tollenseheim in Neubrandenburg als Agraringenieur ab. Er arbeitete als Abteilungsleiter Futterproduktion in der LPG Anklam und übernahm nach der Umstrukturierung die Geschäftsführung in der Ceres GmbH und der Landhof Neuenkirchen GmbH sowie Verantwortung im Aufsichtsrat der Anklamer Agrar AG.


Ganz besonders engagierte er sich für die Öffentlichkeitsarbeit. Zum Beispiel zum „Tag des Offenen Hofes“, aber auch für EU-Abgeordnete, Minister, Ausschussmitglieder und Verbraucher stellte er seinen Betrieb vor und zeigte die Verankerung in der Gesellschaft und dem ländlichen Raum. Seit 2018 ermöglichte Gerd Rupnow im Rahmen des Projektes „Lernort Bauernhof“, Grundschülern Landwirtschaft zum Anfassen zu erleben.


Bereits seit 1997 engagierte sich Karsten Trunk im Vorstand des Bauernverbandes Demmin, zunächst als stellvertretender Vorsitzender, ab 2009 dann für drei Wahlperioden an der Spitze des Regionalverbandes. Karsten Trunk zeichnen eine hohe fachliche Kompetenz, analytisches Denken sowie Gradlinigkeit aus, hieß es in der Laudatio. Erprobtes Altes bewahren, aber auch konsequent Neues voranbringen seien Markenzeichen seines Handelns im Betrieb und in der Verbandsarbeit. Einsatzbereitschaft, Offenheit und Ehrlichkeit haben die Art und Weise bestimmt, in der sich Karsten Trunk den Anliegen „seiner“ Mitglieder, „seines“ Verbandes gestellt hat.

„Politische Interessenvertretung interessant machen, Fachkompetenz vermitteln, Verantwortung übertragen, Kräfte bündeln, die junge Generation mit einbeziehen – all dies ist Karsten Trunk im Demminer Bauernverband gelungen.“ Getreu dem Verbandsmotto „Einheit der Vielfalt“ hat er Wiedereinrichter genauso vertreten wie LPG-Nachfolgeunternehmen. Die Sorgen reiner Marktfruchtbetriebe wurden von ihm genauso ernst genommen wie die Probleme tierhaltender Betriebe. „Das hat unseren Verband nicht nur geprägt, sondern auch gestärkt“, so die Laudatoren.

 

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Bettina Schipke Pressesprecherin
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