Ökolandbau in Brandenburg und M-V

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In dieser Woche erlebte der Fachausschuss Ökolandbau eine Premiere: In Pritzwalk tagten die Mitglieder der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erstmalig gemeinsam um sich auszutauschen. Etwa 25 Teilnehmer kamen zusammen und besprachen die aktuelle agrarpolitische Situation und blickten in die Zukunft des Ökolandbaus. Ulrich Bosch (Vorsitzender des Fachausschusses Ökolandbau M-V) stellte wichtige Informationen des DBV-Fachausschusses vor und verwies auf die Herausforderungen:

"Die Gesellschaft gibt Geld aus für E-Autos, Kreuzfahrtschiffe und Co, aber für das, was täglich notwendig ist, wollen die Leute kaum etwas bezahlen. Doch wir sind der Berufsstand, der diese Gesellschaft ernährt. Das müssen wir uns immer wieder auf die Fahnen schreiben und mit Stolz an die Öffentlichkeit tragen."

Maximilian von Cysewski präsentierte Stellvertretend für Bioland Markt die aktuelle Situation des Getreidemarktes. Aufgrund der vollen Märkte sei davon auszugehen, dass die Ökolandwirte bezüglich der Erntevermarktung in Zukunft vermehrt auf Vorkontrakte setzen und die 1/3-Regel mehr anwenden werden. Daraus folgt, dass zusätzliche Lagerkapazitäten benötigt werden. Stets zu beachten ist im Ökolandbau die benötigte Zertifizierung der Lagerstätten. Maximilian von Cysewski sieht in Zukunft Potenzial, Bio-Produkte zu exportieren. Die Lebensmittel seien vor allem in Japan, Kanada und USA gefragt.

Joachim Burgemeister (Genossenschaftsverband e.V.) gab anschließend Einblicke in den deutschen Milchmarkt. Dabei beleuchtete er die Unterschiede im konventionellen und ökologischen Bereich. Im ökologischen Milchmarkt ist ein starkes Nord-Süd-Gefälle zu erkennen: nur etwa 1,6% der Bio-Milch kommt aus Mecklenburg-Vorpommern und 3,3% aus Brandenburg. Fast 50% der ökologisch erzeugten Milch kommt aus Bayern. Beim Konsum von Milch macht die Bio-Milch nur einen Teil von 3% aus. Konventionelle Milch wird hingegen von 88% der Konsumenten gekauft. Schuld könnte hier der „Marken- und Labeldschungel“ auf dem Milchmarkt sein. Herr Burgemeister erläuterte, dass aktuell 126 verschiedene Milchmarken und –sorten existieren.

Zur EU-ÖkoVO erläuterte Dr. Dienel deutlich erkennbare Probleme, sowohl im Bereich Geflügel-, Schweine- als auch in der Rinderhaltung. Der DBV setzt sich weiterhin für notwendige Übergangsfristen ein. (Genaueres finden Sie im Mitgliederbereich in der Fachinformation)

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