„F.R.A.N.Z.“ gewinnt den 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung

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Dariusz_Misztal

Die Akteure des Dialog- und Demonstrationsprojekts „F.R.A.N.Z.“ wurden am 7. Dezember für ihren Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme mit dem 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung gewürdigt.

Anlässlich der Preisverleihung  sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek: „Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Partnern für den Naturschutz. Mit innovativen Methoden kann sie immer mehr für den Schutz der Arten beitragen - und zugleich ertragreich und leistungsfähig sein. Im Projekt „F.R.A.N.Z.“ entwickeln Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit Landwirten Maßnahmen, die sowohl der Landwirtschaft als auch der Natur nutzen. Dafür wird das „F.R.A.N.Z.“-Projekt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung 2018 ausgezeichnet – herzlichen Glückwunsch!“

Das Partnerprojekt „F.R.A.N.Z.“ der Umweltstiftung Michael Otto und des Deutschen Bauernverbandes e. V. behandelt eine der zentralen Herausforderungen für die heutige Landwirtschaft: Einerseits die wachsende Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen und andererseits die Artenvielfalt zu erhalten. Das Projekt zeigt in zehn Demonstrationsbetrieben, dass eine moderne, leistungsfähige Landwirtschaft mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt vereinbar ist. Die Landwirte und Naturschützer legen beispielsweise Blühstreifen und -flächen an, mischen blühende Untersaaten in Getreidefelder oder lassen kleine Flächen in Feldern frei, damit Feldlerchen und Kiebitze dort brüten können. 5 bis 10 Prozent der Flächen sollen so ökologisch aufgewertet werden. Das Projekt ermöglicht für neue Ideen einen frühen Praxis-Check und liefert wissenschaftlich fundierte Ergebnisse, die an politische Entscheidungsträger kommuniziert werden. Auf diese Weise findet eine praxistaugliche Weiterentwicklung der Umwelt- und Agrarpolitik von der lokalen bis hin zur internationalen Ebene statt.  Aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich Marco Gemballa aus Zinzow bei Anklam mit seinem Agrarbetrieb am F.R.A.N.Z.-Projekt.

Der Sieger des 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreises Forschung setzte sich im Public-Voting gegen das Projekt „IMPAC³“ des Zentrums für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung an der Georg-August-Universität Göttingen und die Langzeitstudie „Standardisiertes Monitoring von Insekten in Schutzgebieten“ des Entomologischen Vereins Krefeld e.V. durch. Während sich die Wissenschaftler von „IMPAC³“ der Züchtung von Nutzpflanzensorten für den Mischanbau widmen, führen die Krefelder Forscher eine fortlaufende Langzeitstudie zum Insektensterben durch.

„Die Finalisten überzeugten die Jury mit nachhaltigen Forschungsprojekten auf höchstem Niveau. Die Entscheidung zwischen den Besten dürfte den TV-Zuschauern und Website-Besuchern schwergefallen sein“, sagt Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Weitere Informationen unter www.forschungspreis.de