Ernte: Brötchen, Sonne, Nachtarbeit

Ernte_Juli_WasmachtderLandwirt
S. Selig

Anfang Juli beginnt in der Regel die Ernte in unserer Region. Als erste Fruchtart wird dabei meist die Wintergerste gedroschen. In MV wurden für die diesjährige Ernte über 138.000 Hektar Gerste ausgesät – das ergibt eine Fläche von fast 194.118 Fußballfeldern. Die Landwirte bauen Wintergerste vorwiegend als Futtermittel an, um damit zum Beispiel Schweine oder Geflügel zu füttern. 

Nach der Gerstenernte folgen Raps und Weizen. Für die Ernte benötigen die Landwirte sonnige und trockene Temperaturen, damit sowohl die Getreidekörner als auch das Stroh durch das Sonnenlicht ausreichend getrocknet werden. Um den Feuchtegehalt der Getreidekörner bestimmen zu können, nutzen die Landwirte spezielle Messgeräte. Bei der Gerste liegt der optimale Feuchtegehalt unter 14,5 %. 


Das Wetter und der Feuchtegehalt der Getreidekörner sind die wichtigsten Einflussgrößen bei der Ernte. Deshalb müssen Landwirte auch immer wieder bis spät in die Nacht ihre Felder mähen, wenn es die trockenen Witterungsbedingungen zulassen. Jeder Regen, der bereits erntereife Pflanzen befeuchtet, schadet der Qualität. Um das zu verhindern, müssen günstige Bedingungen bestmöglich genutzt werden. Am Tag aber auch in der Nacht ernten und produzieren die Landwirte wertvolle Futter- und Lebensmittel. Allein auf 1 Quadratmeter Acker wachsen durchschnittlich rund 800 Gramm Getreide. Daraus können ca. 16 leckere Sonntagsbrötchen oder 1 Kilogramm Brot entstehen.