„Böhm Nordkartoffel“ in Hohenbrünzow ist Ausbildungsbetrieb des Jahres 2021

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Danny Gohlke/MAZ

Für sein umfassendes Engagement in der Ausbildung landwirtschaftlicher Fachkräfte hat der Landwirtschaftsbetrieb Böhm-Nordkartoffel-Agrarproduktion GmbH & Co. OHG in Hohenbrünzow am 16. September im Rahmen der MeLa die Auszeichnung als „Ausbildungsbetrieb des Jahres 2021“ erhalten. Der Bauernverband MV und das Ministerium für
Land-wirtschaft und Umwelt überreichten Betriebsleiter Steffen Borgwald die Ehrenurkunde und dazugehörige Plakette.

„Das Unternehmen ist ein fester und wichtiger Anker für die Berufsausbildung im ganzen Landkreis“,erklärte Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, in seiner Laudatio. „Dafür bekommt es heute unseren Dank und unsere Anerkennung.“

Bereits seit 1996 bildet der Landwirtschaftsbetrieb kontinuierlich aus. Acht Azubis haben bei „Böhm Nordkartoffel“ bis 2009 erfolgreich ihre Ausbildung zum Landwirt absolviert. Weitere neun Auszubildende wurden im Unternehmen außerdem seit der Einführung des neuen Berufsbildes im Jahr 2005 zur „Fachkraft Agrarservice“ ausgebildet. Dabei sorgt Betriebsleiter Steffen Borgwald dafür, dass die jungen Menschen nicht nur fit für den Beruf in der Landwirtschaft gemacht werden, sondern sich auch persönlich entwi-ckeln können, umfassende Unterstützung erleben und sich angenommen und wertgeschätzt fühlen, so Detlef Kurreck.

Der Einblick in alle Arbeitsbereiche, Techniklehrgänge z.B. für Gabelstapler oder der Erwerb des Führerscheins Klasse T gehören dabei ebenso zum „Ausbildungspaket“ wie regelmäßige Mitarbeitergespräche und die Unterstützung junger Familien. Azubis mit Lernschwierigkeiten erhalten die Möglichkeit, bei außerbetrieblichen Bildungsträgern
Nachhilfe zu bekommen und werden für die Teilnahme an den Maßnahmen freigestellt. Wie wohl sich die jungen Menschen im Betrieb fühlen, zeigt auch die Mitarbeiter-Struktur. So hat der heutige stellvertretende Betriebsleiter Peter Hardt einst selbst die Ausbildung mit anschließendem Studium der Agrarwirtschaft bei „Böhm Nordkartoffel“
durchlaufen. Auch andere „Ehemalige“ sind geblieben oder zurückgekehrt. Mit einem durchschnittlichen Alter von 45 Jahren bilden die Mitarbeiter heute ein junges und zu-kunftsorientiertes Team. Auch zwei Frauen haben in diesem hochtechnisierten Berufsbild bereits erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen.

„Das zeigt: Ausbildung lohnt sich! Auch wenn sie viel Mühe und vor allem Zeit für alle kostet“,

sagte Detlef Kurreck. Betriebsleiter Steffen Borgwald arbeitet ehrenamtlich im Prüfungsausschuss und engagiert sich mit dem Betrieb in einem umfangreichen Netz-werk der Berufsorientierung mit der Teilnahme an Ausbildungs- und Schulmessen sowie mit Angeboten für Ferienarbeit und Schülerpraktika. Die Türen des Betriebes stehen
Besucher aus dem In- und Ausland stets offen. Für die umliegenden Schulen gibt es außerdem jedes Jahr einen „Kartoffeltag“, der meist mit der Ernte der Knollen auf dem Feld beginnt.

„Und genau diese Kombination aus erfolgreicher Ausbildung, engagierter Nachwuchsarbeit und umfassender Strahlkraft in die ländliche Region möchten wir mit dem Titel ,Ausbildungsbetrieb des Jahres‘ ehren“,

sagte Detlef Kurreck.

Besonderen Dank verdiene „Böhm Nordkartoffel“ stellvertretend für alle Betriebe außerdem für die Ausbildung in Zeiten von Corona.

„Im landwirtschaftlichen Bereich gab es für unsere Azubis weder Kurzarbeit noch Delegierung in andere Unternehmen we-gen Firmenschließung“, so der Präsident. Die beiden vergangenen Ausbildungsjahre seien eine große Herausforderung gewesen, für die es keine Handlungsanweisung gab. „So fand bei Schließung der Berufsschule oft auch der theoretische Unterricht im Betrieb statt. Auch für dieses Engagement möchten wir heute danken.“