Bauernpräsident Karsten Trunk führte in Brüssel Gespräche zur GAP nach 2027

Brüssel

Mit Forderungen zur GAP nach 2027 haben sich Mitte März die ostdeutschen Agrarminister in Brüssel positioniert. Sie forderten eine starke erste Säule bei den Direktzahlungen, bei der jeder Hektar gleich zählen soll. Hier wurden insbesondere die Ernährungssicherheit, der Ausgleich für höhere Standards und auch die Krisenfestigkeit der Betriebe als Begründung genannt. Darüber hinaus wolle man die erste Säule wieder von der zweiten entflechten: Dazu sollen die Ökoregelungen samt Geld ohne Kofinanzierung in die zweite Säule verschoben werden, um auch die Komplexität der Überschneidungen mit Länderprogrammen zu reduzieren. Bauernpräsident Karsten Trunk nahm an der Veranstaltung zur künftigen Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik ab 2028 in Brüssel teil.

„Für die Gäste der gut besuchten Veranstaltung wurde sehr deutlich, dass im Osten Agrarpoltiker und Vertreter des Berufsstandes in der Frage der künftigen GAP-Ausrichtung gemeinsame Standpunkte erarbeitet haben und diese gemeinschaftlich vertreten“, beschreibt Karsten Trunk seine Eindrücke. „Wir haben uns ganz klar dafür ausgesprochen, dass Hektar gleich Hektar ist und wir im Osten mit unseren historisch gewachsenen Betriebsstrukturen das Thema Kappung und Degression sehr kritisch sehen.“

In mehreren Gesprächen, die der Präsident in Brüssel geführt habe, musste er jedoch wahrnehmen: „Nicht jeder in Brüssel folgt unserer Argumentation. Das heißt, wir müssen weiter verhandeln und die Abgeordneten überzeugen.“ Nach dem Willen der EU-Kommission sollen die Zahlungen an Landwirte in der Europäischen Union künftig anders - zum Nachteil größerer Betriebe - verteilt werden.

Bauerpräsident Trunk traf in Brüssel außerdem Vertreter der GD AGRI und des Haushaltsausschusses des Europäischen Parlaments. Hier ging es inhaltlich u.a. um die Pläne der EU-Kommission für den Mehrjährigen Finanzrahmen ab 2028, die aktuellen Vorschläge der Kommission zur Änderung der Gemeinsamen Marktorganisation, die Pflanzenschutzmittelzulassung, Lösungen für die Patentfrage bei neuen Züchtungsmethoden, die Bodenüberwachungsrichtlinie, sowie Emissionsminderung in der Landwirtschaft. Zu den Gesprächspartnern zählten Generaldirektor Dr. Wolfgang Burtscher (GD AGRI), Direktorin Brigitte Misonne (GD AGRI) und Direktor Dr. Klaus Berend (GD SANTE), Referatsleiter Christian Holzleitner (GD KLIMA) und die Abgeordneten des Europäischen Parlaments Monika Hohlmeier (CSU), Christine Singer (Freie Wähler), Norbert Lins (CDU), Niklas Herbst (CDU) und Oliver Schenk (CDU).

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