Ballen – mehr als nur ein Nebenprodukt auf dem Feld

Wussten Sie schon, dass Ballen nicht gleich Ballen sind? Vor allem, dass unsere Ballen mehr als nur ein Nebenprodukt auf dem Feld oder der Wiese sind? Zudem unterscheiden sich die Ballen oft in ihrer Größe, Dichte und Form (Rund- oder Quaderballen) sowie in ihrem Inhalt. Für unsere regionale Landwirtschaft sind dabei Heu- und Strohballen typisch.

 

Während Heuballen nach dem Grünschnitt als gepresste Einheit aus getrocknetem Gras entstehen, sind Strohballen die gepressten Überreste von Getreide nach der Ernte der Körner. Dabei kann in beiden Fällen ein Ballen bis zu mehrere Hundert Kilogramm schwer sein. Für einen quadratischen Heuballen mit einem Gewicht von 300 Kilogramm bedarf es beispielsweise je nach Aufwuchs bzw. Grasmenge einer Fläche von 2.000 Quadratmetern. Das heißt auf einem Hektar Grünland können Landwirte in durchschnittlich guten Jahren fünf Ballen je Erntedurchgang, auch „Schnitt“ genannt, produzieren. Um einen quaderförmigen Strohballen mit einem Gewicht von rund 400 Kilogramm (siehe Foto) zu erzeugen, muss beispielsweise Gerste auf einer Fläche von über 666 Quadratmetern geerntet sein. Auf einem Hektar dieser Gerstenfläche können somit 15 Quaderballen entstehen. Für die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern sind sowohl Heu- als auch Strohballen besonders wertvoll, weil sie als Futtermittel oder Einstreu für Tiere, wie Rinder und Puten verwendet werden.

 

Doch damit nicht genug. Die heutige Verwendung von Ballen, besonders von denen aus Stroh, ist vielseitiger als vielleicht gedacht. Sie dienen auch dem Naturhaushalt, wenn bewusst auf dem Feld zurückgelassene Ballen Lebensraum für Kleintiere und Vögel bieten. Ebenso werden sie als Baustoff in Form eines nachhaltigen Dämmstoffs in der ökologischen Bauweise eingesetzt. Und nicht zuletzt findet man sie vielerorts als Deko auf Erntefesten oder bei sonstigen Veranstaltungen wieder. Denn egal, ob als Sitzgelegenheiten oder Figuren, unsere Heu- & Strohballen sind diesbezüglich echte Multitalente.