Solarstrom nicht zulasten regionaler Lebensmittel

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Photovoltaik-Anlagen nur auf ertragsschwachen Böden

Mit großer Sorge hat der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern den heutigen Landtags-Beschluss zur Ausweitung von Photovoltaik auf Ackerflächen zur Kenntnis genommen.

„Es ist absolut kritisch zu sehen, dass eine beträchtliche Anzahl von Flächen künftig für die Solarstrom- anstatt die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden soll. Wir Landwirte produzieren an allererster Stelle hochwertige Lebensmittel und sorgen so für Ernährungssicherheit“, sagte Dr. Manfred Leberecht, Vizepräsident des Bauernverbandes MV. Landwirtschaftliche Flächen sollten primär stets zu diesem Zwecke verwendet werden. „Die Energieerzeugung darf nicht zulasten regionaler Lebensmittelproduktion gehen.“

Allerdings sehen auch die Landwirte den Bedarf und die Ansprüche, Flächen für andere Maßnahmen zu nutzen.

„Wir wollen uns dem ‚Energiehunger‘ der Gesellschaft nicht verschließen“, sagt Dr. Manfred Leberecht.

Der Bauernverband MV lehne Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen nicht prinzipiell ab, sondern unterstütze die Erzeugung von erneuerbaren Energien.

„Wir positionieren uns für einen sinnvollen Energiemix aus Biomasse, Windenergie und Photovoltaik sowie eine sinnvolle energetische Nachnutzung“, so der Vizepräsident.

Die Solarstromproduktion bietet zudem eine Einkommensalternative oder -ergänzung für landwirtschaftliche Betriebe.

 „Wir favorisieren jedoch PV-Anlagen auf Dachflächen, Industriebrachen und Konversionsflächen“, so Dr. Manfred Leberecht.

Hier gäbe es ein enormes ungenutztes Potential, das zuerst ausgeschöpft werden sollte. Wird tatsächlich landwirtschaftliche Nutzfläche für Photovoltaik genutzt, sollten unbedingt ertragsschwache Flächen wie Trockenstandorte mit sehr leichten und sehr sandigen Böden gewählt werden.

Als weiteren zentralen Punkt führt er die spätere Nutzungsmöglichkeit an.

„Nach der Aufgabe der Photovoltaik-Nutzung muss die Fläche nicht nur wieder landwirtschaftlich bewirtschaftet werden, sondern auch ihren vorherigen Status erhalten“, so Dr. Manfred Leberecht.

Im Allgemeinen sei für PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen ein Konsens wichtig – „Landwirte, Flächeneigentümer und Gemeinden sollten sich hier einig sein“, führt der Vizepräsident des Bauernverbandes aus. Bei der Bewirtschaftung der PV-Flächen sollte außerdem die Beweidung durch Schafe als besonders umweltverträgliche und biodiversitätsfördernde Variante bevorzugt werden.

 


 

Die ausführliche Position des Bauernverbandes MV zu Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen finden Sie im Downloadbereich.

 

 

 

 

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