Rote Gebiete auf dem Prüfstand

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Landwirte fordern greifbare Ergebnisse bei Neubewertung der Messstellen

Die Ausweisung der „Roten Gebiete“ in MV soll erneut auf den Prüfstand: Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern und das Landesministerium für Landwirtschaft und Umwelt haben ihre gemeinsame Vereinbarung bekräftigt, kritische Messstellen genau unter die Lupe zu nehmen. Nachdem die Gesprächsrunden Anfang Juli in eine Sackgasse geraten waren, hat Minister Dr. Till Backhaus in einem persönlichen Gespräch mit dem Präsidenten des Bauernverbandes MV, Detlef Kurreck, seine Bereitschaft untermauert, das Messstellen-Netz noch in diesem Jahr zu evaluieren.


Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern begrüßt, dass der Minister der Vereinbarung weiterhin große Bedeutung beimesse.

„Jetzt muss jedoch mit Hochdruck daran gearbeitet werden, die nicht repräsentativen Messstellen zu prüfen“, sagt Detlef Kurreck. „Für die Herbstaussaat kommt eine Entscheidung schon jetzt zu spät. Die Landwirte sind gezwungen, erneut unter unsicheren Bedingungen über Anbau und Sortenwahl zu entscheiden. „Bis zum Ende des Jahres brauchen wir greifbare Ergebnisse bei der Evaluierung der Messstellen“, so Detlef Kurreck.


Entscheidend sei dabei eine Fokussierung auf das eigentliche Problem: Jede zweite Messstelle im Land, an der zwischen 2014 und 2019 erhöhte Nitratwerte im Grundwasser festgestellt wurden, entspricht laut einem Gutachten der Hydor Consult GmbH nicht den gesetzlichen Anforderungen. Auf Grundlage dieser Daten hat das Land jedoch die sogenannten „Roten Gebiete“ ausgewiesen, in denen Landwirte 20 % unter Bedarf düngen müssen. Der Anbau von Qualitätsweizen ist auf diesen Feldern kaum noch möglich, auch für andere Kulturen wie Rüben oder Raps gibt es weitreichende Folgen für Ertrag, Qualität, Krankheitsanfälligkeit und Bodenfruchtbarkeit.


„Die Grundlage für die Restriktionen ist nicht valide, die Folgen gefährden die landwirtschaftlichen Betriebe aber in ihrer Existenz. Deshalb muss hier schnellstmöglich nachgebessert werden“, sagt Detlef Kurreck. „Wir Landwirte setzen uns für sauberes Grundwasser ein und wollen Probleme gemeinsam angehen – in Einklang mit unserer Hauptaufgabe: Lebensmittel in hervorragender Qualität zu produzieren, die weltweit gefragt sind.“


In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit rund 180.000 ha als „rote Gebiete“ mit erhöhter Nitratbelastung ausgewiesen. Das sind etwa 13 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Land.

„Zahlreiche Landwirte sind betroffen. Jetzt darf nicht weiter auf Zeit gespielt werden“, warnt Detlef Kurreck.  

 

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