Positionierung zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik teuer erkauft

Feld-MV
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Landwirten fehlen 30 Millionen Euro jährlich

„Der Kompromiss zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik ist teuer erkauft“, sagt Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, in Reaktion auf die heute veröffentlichte gemeinsame Positionierung der Agrarministerkonferenz.

Ersten Schätzungen zufolge werden den Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern jährlich etwa 30 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen als bisher.

„Dieses Geld fehlt schlicht in der Kasse der Betriebe“, verdeutlichte der Bauernpräsident.

Pro Hektar werden die Landwirte entsprechend der derzeitigen Vorschläge etwa 25 Euro pro Hektar aus den Prämien der GAP verlieren. Bei einem mittelständischen Betrieb fehle damit fast eine ganze Personalstelle.

„Dazu kommt, dass die geringeren Zahlungen an höhere Leistungen geknüpft sind.“

25 % der Mittel sollen laut Positionierung an die Öko-Regelungen der Eco Schemes gebunden sein. „Jetzt kommt es darauf an, diese Regelungen so auszugestalten, dass die Landwirte Ökonomie mit Ökologie in Einklang bringen können und der Mehraufwand sich lohnt“, so Detlef Kurreck.

Mit der Umschichtung der Mittel aus dem ELER-Budget fließen erhebliche Beträge aus dem Osten in den Westen der Bundesrepublik.

„Letztendlich bezahlen die Landwirte damit die Herunterstufung des Ostens aus dem Status eines besonders förderungswürdigen Gebietes.“

Auch die gekoppelten Zahlungen für Schafe, Ziegen und Mutterkühe werden in Mecklenburg-Vorpommern als einer der vieh-ärmsten Regionen Deutschlands negativ zu Buche schlagen. „Wir werden bluten“, fasst Bauernpräsident Kurreck zusammen.

Als Teilerfolg wertet er neben dem Verzicht auf Kappung und Degression jedoch den Wegfall der Zahlungsansprüche.

„Wir haben dieses unsägliche Bürokratie-Monstrum immer kritisiert“, so Detlef Kurreck. Die Positionierung sei außerdem ein wichtiger Schritt in Richtung Planungssicherheit für die Landwirte. „Sie zeigt aber auch deutlich, dass die landwirtschaftlichen Ausgleichszahlungen künftig der Geschichte angehören werden. Die hier unter sehr hohen Standards erzeugten Lebensmittel müssen sich damit unter immer größerem Druck dem globalen Wettbewerb stellen.“

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