Monotone Landwirtschaft? Von wegen! – Aussaat

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S. Selig

Nach der Ernte ist vor der Ernte und damit startet nun kurz nach Abschluss der Erntearbeiten im Sommer bereits die Aussaat für die neue Saison. Jetzt im Spätsommer und Herbst sehen wir überall im Land Traktoren, die mit der Sämaschine das Saatgut für neue Kulturen in die Erde bringen. 


Säen die Landwirte auf demselben Feld immer wieder die gleiche (Mono-)Kultur aus? 

Natürlich nicht. Die große Mehrheit der Landwirte folgt den Regeln der guten fachlichen Praxis und vor allem den Gesetzen der Natur! Diese fordern eine möglichst vielfältige Fruchtfolge. Das bedeutet, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, Pflanzenkrankheiten im besten Fall zu verhindern und so den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, werden in mehreren Folgejahren immer wieder andere Kulturen angebaut. Je abwechslungsreicher und vielfältiger die Fruchtfolge, desto besser ist es für den Boden.
Dabei werden nicht nur Früchte, die beerntet werden, sondern zusätzlich oft auch Zwischenfrüchte oder Blühmischungen ausgesät. Diese fördern die Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt, vermindern Bodenerosion (Abtrag der Erde durch Wind oder Wasser) und sind Lebensraum sowie Nahrungsquelle für wilde Tiere und Insekten.

 
Wie entscheiden Landwirte welche Pflanzen auf den Feldern wachsen?

In einer Region können die Pflanzen der Landwirte einmal sehr verschieden und dann auch wieder sehr ähnlich sein. Es wird nicht nach Lust und Laune ausgesät was hübsch aussieht oder am einfachsten zu pflegen ist, sondern was zu den standortspezifischen Boden- und Witterungsbedingungen, zu den betrieblichen Voraussetzungen und Erfordernissen (z.B. Futter für Tiere) sowie zur Kultur aus der Vorsaison passt. Selbstverständlich muss dabei auch die wirtschaftliche Erfolgschance stimmen. Denn ein Landwirtschaftsbetrieb ist immer auch ein Unternehmen, welches zur Erfüllung seiner gesellschaftlichen Aufgaben und für die Gewährleistung seiner Zukunftsfähigkeit Geld verdienen muss.