Im Schulterschluss gegen die Afrikanische Schweinepest

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Text & Foto: S. Selig

Informationsveranstaltung für Landwirte, Jäger und Behörden

Über 280 Landwirte, Jäger und Vertreter verschiedener Institutionen kamen am Montag in Linstow zusammen, um sich bei der Veranstaltung „Afrikanische Schweinepest – Prävention und Maßnahmen im Seuchenfall“ auf die Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubereiten. 
„Da die Wege der Einschleppung vielfältig sind, betrifft die ASP die Landwirte und Jäger schon heute. Die Verantwortung zur Prävention können wir nur gemeinsam übernehmen. Um diesen Fahrplan abzustimmen, sind wir heute hier“, sagte Landesbauernpräsident Detlef Kurreck bei der Eröffnung der Veranstaltung. „Allein in unserem Bundesland wären mehr als 200 Betriebe mit rund 830.000 Schweinen von der Viruserkrankung betroffen. Wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe wären die Folge.“ 
Um eine bestmögliche Prävention vor der ASP zu gewähren und die Landwirte sowie die Jägerschaft über Maßnahmen im Falle eines Ausbruchs in Schwarzwild- und Hausschweinbeständen zu informieren, kamen Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt M-V, des Friedrich-Löffler-Institutes (FLI), der unteren Jagdbehörde und der Tierseuchenkasse als Referenten zu der Informations- und Weiterbildungsveranstaltung des Bauernverbandes.
Staatssekretär Dr. Jürgen Buchwald beleuchtete die Seuche aus Sicht des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Prof. Franz J. Conraths, Vizepräsident des FLI und Leiter des Instituts für Epidemiologie gab in zwei Vorträgen einen Überblick über das Seuchengeschehen und erläuterte, wie im Falle eines Ausbruchs reagiert werden müsse. Dabei wies er die Schweinehalter unter anderem auf die Symptome der ASP bei Hausschweinen hin: „Infizierte Tiere leiden unter anderem an Fieber, Husten, Bewegungsstörung sowie Blaufärbungen der Haut. Nach 6 bis 10 Tagen versterben die Tiere.“ Die Sterberate, so erklärte er, liegt bei nahezu 100 Prozent. 
Dr. Dirk Freitag aus dem Landwirtschaftsministerium stellte die Seuchenprävention im landwirtschaftlichen Betrieb vor und Martin Rackwitz von der obersten Jagdbehörde präsentierte aktuelle und zukünftige jagdliche Maßnahmen. Dr. Monika Walter von der Tierseuchenkasse referierte über die Leistungen der Tierseuchenkasse.
Von der ASP sind sowohl Jäger als auch Landwirte betroffen, denn die Viruserkrankung ist für Wild- und für Hausschweine tödlich. Daher appellierte der Bauernpräsidenten erneut an seine Berufskollegen und die anwesenden Jäger „Hinterfragen Sie selbstkritisch, ob Sie bereits alles Mögliche für den Seuchenschutz getan haben. Gehen Sie aktiv auf einander zu und sprechen Sie offen Verbesserungsmöglichkeiten für den Seuchenschutz an. Der enge Austausch ist entscheidend.“ Insbesondere die Jagd um die Schweinehaltenden Betriebe gilt es nun zu intensivieren. Für die heimische Schweinehaltung hätte ein Ausbruch der ASP fatale wirtschaftliche Folgen. Besonders zu befürchten wäre ein mögliches Importverbot in Länder außerhalb der EU, sollte die ASP in deutschen Wildtierbeständen auftreten. Die Schätzung des wirtschaftlichen Schadens eines ASP-Ausbruchs beläuft sich in Deutschland auf 3 bis 5 Milliarden Euro. 
„Mit dieser Veranstaltung unterstützt der Bauernverband den Kampf gegen die ASP im Schulterschluss mit Jägern, Landwirten, Behörden und der Wissenschaft“, resümiert Hauptgeschäftsführer Martin Piehl zum Abschluss der Veranstaltung. 

Wir möchten Sie bitten, mögliche Probleme bei Präventionsmaßnahmen (wie z.B. beim Verkauf des Wildbrets) bei den Kreis- Und Regionalbauernverbänden oder unter info@bv-mv.de zu melden.