Diese Rübe kann mehr als „nur“ Zucker

Zuckerruebe_Mehr-als-nur-Zucker_WasmachtderLandwirt

Es ist Herbst und damit erneut Erntezeit in unserer Region. Unsere heimische Rübe, die aktuell geerntet wird, begann ihre Karriere als Futterpflanze für Nutztiere und als Gemüsepflanze bereits vor vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1747 entdeckte jedoch der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf eine weitere Eigenschaft: die Rübe enthält auch wertvollen Zucker (damals noch 4 Prozent).

Durch gezielte Selektion gelang es dem Wissenschaftler eine weiße Zuckerrübe zu züchten. Im Jahr 1801 erbaute Marggraf die erste Zuckerrübenfabrik in Schlesien und folglich entwickelte sich der Zuckerrübenanbau in Europa.

Süßer Europasieger

Die heutige Zuckerrübe besitzt einen Zuckergehalt von 17 bis 22 Prozent und ist damit die zuckerreichste Pflanze in Europa.
Die Zuckerrübe wird im Frühjahr gesät bzw. gelegt und meist von Ende September bis November von einer speziellen Erntemaschine (Rübenroder) geerntet. Sie kann bis zu zwei Meter tiefe Faserwurzeln bilden und hat dadurch auch eine langanhaltende positive Wirkung auf die Bodenstruktur des Feldes. Außerdem ist die Rübe ein wichtiger Bestandteil der landwirtschaftlichen Fruchtfolge.

Ein wahres Multitalent

Die Zuckerrübe findet vielfältig Verwendung. Wie der Name es verrät, wird zunächst Zucker und süßer Rübensirup (z.B. als Brotaufstrich) aus ihr gewonnen. Während der Zuckergewinnung entstehen Nebenprodukte wie Rübenschnitzel oder Melasse(-pellets), die an Rinder als süßer Leckerbissen verfüttert werden. Außerdem werden Zuckerrüben für die Herstellung von Biogas und Ethanol eingesetzt. Vielleicht erinnern Sie sich auch daran, dass das Ethanol der Zuckerrübenfabrik in Anklam mit Beginn der Coronakrise deutschlandweit zu einem begehrten Rohstoff zur Herstellung von Desinfektionsmittel wurde.
Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten können fast 100% der Zuckerrübe genutzt werden.

Weitere Erklärungen und Bilder zu den aktuellen Aufgaben der Landwirte finden Sie auf Instagram und Facebook unter #WasmachtderLandwirt.

Quelle: zuckerverbaende.de